
Verstärkung in der Steiermark
5. Februar 2025
Jugendwochenende Kroatien 2025
4. August 2025Wie Gäste zu Freunden werden

06.-09.06.2025 / Dortmund Aplerbeck
Wie Gäste zu Freunden werden
Angelehnt an die Schuhkartongemeinden, die sich auf dem Internationalen Kirchentag 2014 in München gefunden hatten, packten letztes Jahr ein paar Aplerbecker Andenken an ihre Heimatgemeinde in einen Pappkarton und fuhren nach Österreich. Dort, in der schönen Steiermark, fast schon an der Grenze zu Slowenien, liegt Leibnitz. Auf den Auftaktbesuch sollte natürlich ein Gegenbesuch in Dortmund folgen. Viele Planungssitzungen folgten, bis nicht nur das Datum und die Unterbringung feststanden, sondern auch ein schönes Programm, an dem sowohl die Gäste als auch die Aplerbecker zahlreich teilnehmen konnten. In der Hauptsache ging es dabei um eines: Gemeinschaft, sowohl mit den Anreisenden Österreichern, als auch mit den eigenen Gemeindemitgliedern.
Vier Tage volles Programm
Das Flugzeug aus Graz kam bereits am Donnerstag Abend in Düsseldorf an und nach dem Transfer gab es in Dortmund noch ein schnelles Abendbrot für alle. Die geplanten Aktionen sollten jedoch erst am Freitag Vormittag starten. Nach einer kurzen Begrüßung im Aplerbecker Kirchengebäude ging es per öffentlichem Nahverkehr nach Bochum ins Bergbaumuseum. Hier konnte den Gästen, aber auch den Einheimischen bestens aufgezeigt werden, wofür das Ruhrgebiet einst bekannt war. Mit ehemaligen Kumpels ging es unter Tage und bei manch launiger Anekdote entdeckte man, wie hart der Job des Kohleabbaus wirklich war. Abends fand sich die Gruppe zusammen mit weiteren Gemeindemitgliedern aus Aplerbeck zum Abendessen in der Kirche ein. Hierfür wurde eigens im Vorfeld gekocht, wobei viel Wert auf Nachhaltigkeit gelegt wurde: übriggebliebene Reisreste wurden in einen Reissalat verwandelt, das vegetarische Chili gab es beim Abschlusstreffen noch einmal.
Der Samstag stand unter dem Motto "wir lernen Dortmund kennen" und dies galt auch für Ureingeborene. Mit einem Reisebus ging es kreuz und quer durch, wobei das Stadtgebiet nie verlassen wurde. Dadurch lernten die Mitfahrenden nicht nur das Trainingsgelände von Borussia Dortmund, das Universitätsgelände oder das Dortmunder U kennen, sondern entdeckten auch, wie es zu 63 Prozent Begrünung auf Stadtgebiet kommen kann. Das Mittagessen wurde auf dem Gelände der ehemaligen Kokerei Hansa eingenommen, wo in zwei Jahren die Internationale Gartenschau stattfinden wird. Abends gab es neben anderen Leckereien frisch zubereitete Kartoffelpuffer.
Bereits zu Beginn der Planungen, kurz nachdem das Pfingstwochenende als Termin festgelegt worden war, stand für die Gemeinde Aplerbeck eines fest: Das jährliche Gemeindefest wurde auf den Pfingstsonntag direkt nach den Gottesdienst gelegt. Dieser fand bekanntlich in der Gebietskirche Westdeutschland statt und brachte viel Freude und Gesprächsthemen für die gemeinsame Zeit am Nachmittag. Einzig das Wetter spielte nicht ganz so mit, wie sich das manche Planer erhofft hatten - draußen sitzen konnte man bei ständigen Regenschauern nicht.
Abschluss mit Stadion und Currywurst
Aus der Gastgemeinde Leibnitz gab es im Vorfeld des Besuches den Wunsch, eventuell einmal einen Blick ins Stadion von Borussia Dortmund werfen zu können. Dies konnte das Planungsteam mit einer barrierefreien Führung allen Interessierten ermöglichen. Neben dem Blick auf das aktuell in Überarbeitung befindliche Spielfeld, auf dem der Rasen komplett ausgetauscht wird, gab es Anekdoten zur größten Stehplatztribüne der Welt, dem lediglich zwei Meter hohen Spielertunnel aus der Kabine raus auf den Platz und zur Polizeiwache am Spielfeldrand, wo der eine oder andere Fan nach zuviel Biergenuss seinen Rausch ausschläft. Nach einem kurzen Abstecher in den Westfalenpark ging es per Straßenbahn zurück nach Aplerbeck, wo zum geplanten Abschlusstreffen nicht nur zahlreiche Gemeindemitglieder, sondern überraschend auch Apostel Thorsten Zisowski kamen. Er berichtete von seinem Erleben des Pfingstgottesdienstes und dem anschließenden Treffen mit dem neuen Stammapostelhelfer Helge Mutschler, der im kommenden Jahr das höchste Amt der Neuapostolischen Kirche übernehmen soll. Bei Kuchen, Salaten, vegetarischem Chili und Currywurst ging der Abend schließlich zu Ende. Die Gäste aus der Steiermark verabschiedeten sich diesmal etwas früher, da der Transfer zum Düsseldorfer Flughafen für Dienstag morgen, 4:45 Uhr vorgesehen war.
Eines ist für alle Teilnehmenden der vier Tage völlig klar: hier wurden aus Fremden Gäste und diese wurden anschließend zu Freunden. Weitere Treffen sind für die Zukunft fest vorgesehen.
Text: Matthias Kierse, Günter Lohsträter
Fotos: Privat , Bernd Casper